„Vert“, der Titel der aktuellen Ausstellung, entspringt nicht etwa dem Gebiet des Künstlerisch-Imaginären, als Verweis auf das Grüne in Anspielung auf die Landschaft, das mit dem Interieur von David Schnell favorisierte Sujet. Nein, „vert“ ist ein ganz profaner Ausdruck aus dem Bereich der Extremsportarten: Er bezeichnet die herausfordernden Varianten etwa des Skateboard- oder BMX-Sports auf Half-Pipes, den halbrunden Rampen. Geschwindigkeit, Wagemut, Bewegungen – Assoziationen, die mit „vert“ in Verbindung gebracht werden können, aber die sich nicht unbedingt mit Malerei einstellen, einem eher langsam Medium, das zumeist Ruhe und Kontemplation beim Produzenten ebenso wie beim Rezipienten einfordert. Und
Famed, vergänglicher Ruhm, vertraute Schönheit, der silberne Stachel glänzt in der Sonne des Kunstbetriebs. Jemand funkt SOS. Helft uns hier raus! Die Sternchen finden wir im Internet, die Revolte als Pose. Das Smartphone ist das Handgeschoss, das die Arabellion anfeuerte und nun hinter den surrealen Praktiken der Situation verschwindet. Wir zündeln, wir bauen auf, wir zerstören, um die Illusion von Einheit und Reinheit, aber auch von Kunst und Künstler im Zentrum der Peripherie zu dekonstruieren. „We have a situation here.“ Aber die wird gegen sich selbst gedreht, subversiv imitiert. Die Agenten der Institutionskritik hüllen sich ein in
Bastian Muhr, Schwarzbunt Während seines Arbeitsaufenthaltes am ISCP in New York 2015 fing Bastian Muhr an, Dinge, die er tagsüber in der Stadt wahrgenommen hatte, auf ihre Grundformen zu reduzieren und in Umrissen auf Papier zu zeichnen. Ohne narrative Haltung versammelte er geometrische oder organische Formen, die er in immer neuen Variationen mit Graphit auf das weiße Papier übertrug, jeden Tag mindestens ein, fast einem Tagebuch gleich. Erinnerungen an die konzeptionellen Zeichenserien Hanne Darbovens werden wach, freilich ohne die Strenge ihres zeitlich-mathematischen Ansatzes. In der Art von Piktogrammen entstand so ein Alphabet von Minimalformen als Versuch, seine
Vom 4. April bis 26. Juni 2016 gewährt das Museum der bildenden Künste Leipzig zwei ‚Fluchtautos‘ des in Dresden lebenden Künstlers Manaf Halbouni Aufnahme. Halbouni entwickelte die Idee der künstlerischen Adaption von Fluchtautos in Reaktion auf die Pegida-Demonstrationen Anfang des Jahres 2015 (Sachse auf der Flucht). Bereits im Jahr 2014 hatte er mit der Arbeit Entwurzelt dem Gefühl der Zerrissenheit und Entwurzelung durch ein mit Hausrat bepacktes, aber nicht mehr fahrtüchtiges Fahrzeug Ausdruck verliehen. Bei Sachse auf der Flucht parkte der deutsch-syrische Künstler am Versammlungsort der Pegida-Demonstranten einen dunklen Mercedes, auf dessen Dachgepäckträger „klischeehafte Habseligkeiten“ (Halbouni) wie
Alfred Flechtheim – Kunsthändler der Avantgarde 15 deutsche Museen präsentieren 2013–2014 ein gemeinsames Web- und Ausstellungsprojekt zum Leben und Schaffen des Kunsthändlers Alfred Flechtheim, einem der bedeutendsten Protagonisten der Kunstszene im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. Es werden Kunstwerke gezeigt, die durch ihre Herkunft in Verbindung mit den Galerien von Alfred Flechtheim stehen. Das Museum der bildenden Künste Leipzig beteiligt sich an dem Projekt mit sechs zwischen 1926 und 1930 von der Galerie Flechtheim erworbenen Werken: Hermann Hallers Tänzerinnen (1913) und Mädchenbüste (Chichio) (1920), Aristide Maillols Mädchen mit Krabbe (um 1926), Edvard Munchs Bildnis des Malers Dornberger