„Ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und das Gute schafft“, läßt Goethe Mephistopheles seinen Kampf gegen das Gute und Göttliche im Faust verkünden, „Ich bin der Geist, der stets verneint! Und das mit Recht; denn alles, was entsteht, ist wert, daß es zugrunde geht; drum besser wär’s, daß nichts entstünde. So ist denn alles, was ihr Sünde, Zerstörung, kurz das Böse nennt, mein eigentliches Element.“ 1808 erschienen, mitten in den napoleonischen Kriegen nach den zerstörerischen Wirren der Revolution, interpretiert Goethe im Faust den Kampf von Gute und Böse als Kräftemessen von Zerstörung und
Rezension von Charlotte Guichard, Les amateurs d‘art à Paris au XVIIIe siècle, Seyssel, Champ Vallon 2008, ISBN: 978 2-87673-492-0, veröffentlicht in: sehepunkte 10 (2010), Nr. 6 [15.06.2010], URL: http://www.sehepunkte.de/2010/06/15970.html Als sich Denis Diderot in der Correspondance littéraire über die „maudite race […] des amateurs“ echauffierte, polemisierte er gegen eine sich seit der Mitte des 18. Jahrhunderts in Frankreich etablierend Gruppe von Kunstliebhabern und Kennern, die als amateurs honoraires der Pariser Académie royale de peinture et de sculpture verbunden waren und sich als Vermittler zwischen Künstlern und Gesellschaft verstanden. Diesen Amateuren, die weit mehr waren als Sammler und
Werkkommentare zu Christo, Bicyclette empaquetée sur galerie de voiture, 1962, Assemblage aus Fahrrad, Kunststoff, Seil, Autodachträger, 130 x 150 x 45 cm, Inv.-Nr. 11221 Christo, Packed Building, Project for The Allied Chemical Building, # 1 Times Square, 1968, Bleistift, Kohle, Aquarell auf Papier, 127 x 91,5 cm, Inv.-Nr. 10047 Christo, Packed Coast, Project for Little Bay, Sydney, Australia, 1969, Bleistift, Wachskreide, Kohle, aquarellierte und handgezeichnete topographische Karte, Klebeband, 38 x 244 cm bzw. 91,5 x 244 cm, zweiteilig, Inv.-Nr. 10048 Christo, Over the River, Project for The Arkansas River, State of Colorado, 1997, Bleistift, Kohle, Pastell, Kreide,

Die kunsthistorische Forschung zum Kunsthandel hat es nicht leicht: Von den Historikern wird sie oft als unzureichend systematisch, ja fast als zu wenig wissenschaftlich angesehen, von Seiten der Kunstgeschichte im Gegenteil als zu stark quantitativ und zu wenig künstlerisch bzw. kunsthistorisch interessiert abgetan. Patrick Michel versucht nun in seiner französischsprachigen Veröffentlichung zum Handel von Bildern im Paris der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts beide Ansprüche miteinander zu verknüpfen, sowohl eine methodisch und systematisch fundierte Analyse der kommerziellen Verstrickungen der Kunst und Künstler als auch der künstlerischen Praxis und geschmacksgeschichtlichen Zusammenhänge vorzulegen. Es sei vorneweg geschickt, daß dies
Mehr Informationen unter: Handbuch der politischen Ikonographie, C.H. Beck Verlag Agitation Der Begriff der Agitation steht in der politischen Rede und Ikonographie in unmittelbarer Nähe zu dem der →Propaganda, weniger ideologisch konnotiert auch zu dem der politischen (Wahl-) Werbung und Öffentlichkeitsarbeit. Sie ist eine Aufforderung zur politischen Einflußnahme, zumeist mit der Masse als Adressaten. Der Unterschied zwischen den Kampfbegriffen der Propaganda und der Agitation liegt weniger in der Form als in ihrer Funktion: Anders als bei der strategisch langfristig und prozeßhaft angelegten Propaganda, die auf die Verbreitung bestimmter politischer Ideen und Ideale zielt, ist die Aufgabe
Nordkirchen Im südlichen Münsterland, dem ehemaligen Oberstift Münster, verspricht auf der Autobahn ein Hinweisschild eine besondere touristische Attraktion: ‚Schloß Nordkirchen – das westfälische Versailles‘.1 Der Vergleich der bekanntesten französischen Residenz mit einem Wasserschloß in Westfalen erscheint zunächst befremdlich, mag man in dieser Gegend doch eher an Candides Baron Thunder-ten-tronckh denn an die französischen Könige denken. Vergegenwärtigt man sich jedoch die Konturen des Baus auf dem Schild, ist man erstaunt über die vordergründige Ähnlichkeit der beiden Bauten. Welche Ausstrahlung mögen das Versailler Schloß und die französische Architektur, die bereits um 1700 bis in die westfälische Tieflandbucht gereicht zu
Im Oktober letzten Jahres eröffnete in der New Yorker Frick Collection eine Ausstellung über den Zeichner, Stecher und Maler Gabriel de Saint-Aubin (1724–1780), die in Zusammenarbeit mit dem Pariser Louvre entstanden ist und dort anschließend bis zum 26. Mai 2008 zu sehen sein wird. Der auf Französisch und Englisch im Buchhandel erhältliche Ausstellungskatalog umfaßt neben den 77 Katalogeinträgen zu den Werken der Ausstellung, vor allem Zeichnungen, fünf Aufsätze, die den Forschungsstand über diesen von der kunsthistorischen Forschung eher nachlässig behandelten Künstler wiedergeben. Gabriel de Saint-Aubin gehört zu jenen Künstlern, die nie komplett in Vergessenheit gerieten, die aber
Werkkommentare zu Lovis Corinth, Geschlachteter Ochse, 1905, Werkverzeichnis Nr. 318 Lovis Corinth, Maschinenhalle in der AEG, Berlin, 1908, Werkverzeichnis Nr. 366 Lovis Corinth, Die Gefangenen, 1909, Werkverzeichnis Nr. 388 Lovis Corinth, Flora, 1923, Werkverzeichnis Nr. 893a Lovis Corinth, Schloßfreiheit in Berlin, 1923, Werkverzeichnis Nr. 894 für den Ausst.-Kat. Lovis Corinth und die Geburt der Moderne. Publiziert wurden nur die Kommentare zu »Geschlachteter Ochse« und »Schloßfreiheit«, Nr. 57 und Nr. 74, in Lovis Corinth, Ausst.-Kat., Paris, Musée d’Orsay, Leipzig, Museum der bildenden Künste und Regensburg, Kunstforum Ostdeutsche Galerie 2008–2009; auf Französisch: hrsg. von Serge Lemoine und Marie-Amélie zu