Frédéric Bußmann, “Rezension von: Eva Kernbauer, Der Platz des Publikums. Modelle für Kunstöffentlichkeit im 18. Jahrhundert, Köln / Weimar / Wien: Böhlau 2011″, in: sehepunkte 12 (2012), Nr. 9 [15.09.2012], URL: http://www.sehepunkte.de /2012/09/20148.html Im Zentrum der 2011 publizierten Dissertation von Eva Kernbauer stehen die verschiedenen “Modelle für Kunstöffentlichkeit im 18. Jahrhundert” in Frankreich und England. Dabei konzentriert sie sich allein auf Texte zum Ausstellungspublikum, um eine Alternative zu dem in der soziologischen und historischen Forschung kontrovers diskutierten Begriff der ‘Öffentlichkeit’ anzubieten. Sie geht von der Feststellung aus, dass das Publikum als “Schlüsselbegriff” (7) nicht nur eine rezeptionsgeschichtliche
Rezension von Charlotte Guichard, Les amateurs d‘art à Paris au XVIIIe siècle, Seyssel, Champ Vallon 2008, ISBN: 978 2-87673-492-0, veröffentlicht in: sehepunkte 10 (2010), Nr. 6 [15.06.2010], URL: http://www.sehepunkte.de/2010/06/15970.html Als sich Denis Diderot in der Correspondance littéraire über die „maudite race […] des amateurs“ echauffierte, polemisierte er gegen eine sich seit der Mitte des 18. Jahrhunderts in Frankreich etablierend Gruppe von Kunstliebhabern und Kennern, die als amateurs honoraires der Pariser Académie royale de peinture et de sculpture verbunden waren und sich als Vermittler zwischen Künstlern und Gesellschaft verstanden. Diesen Amateuren, die weit mehr waren als Sammler und
Die kunsthistorische Forschung zum Kunsthandel hat es nicht leicht: Von den Historikern wird sie oft als unzureichend systematisch, ja fast als zu wenig wissenschaftlich angesehen, von Seiten der Kunstgeschichte im Gegenteil als zu stark quantitativ und zu wenig künstlerisch bzw. kunsthistorisch interessiert abgetan. Patrick Michel versucht nun in seiner französischsprachigen Veröffentlichung zum Handel von Bildern im Paris der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts beide Ansprüche miteinander zu verknüpfen, sowohl eine methodisch und systematisch fundierte Analyse der kommerziellen Verstrickungen der Kunst und Künstler als auch der künstlerischen Praxis und geschmacksgeschichtlichen Zusammenhänge vorzulegen. Es sei vorneweg geschickt, daß dies
Im Oktober letzten Jahres eröffnete in der New Yorker Frick Collection eine Ausstellung über den Zeichner, Stecher und Maler Gabriel de Saint-Aubin (1724–1780), die in Zusammenarbeit mit dem Pariser Louvre entstanden ist und dort anschließend bis zum 26. Mai 2008 zu sehen sein wird. Der auf Französisch und Englisch im Buchhandel erhältliche Ausstellungskatalog umfaßt neben den 77 Katalogeinträgen zu den Werken der Ausstellung, vor allem Zeichnungen, fünf Aufsätze, die den Forschungsstand über diesen von der kunsthistorischen Forschung eher nachlässig behandelten Künstler wiedergeben. Gabriel de Saint-Aubin gehört zu jenen Künstlern, die nie komplett in Vergessenheit gerieten, die aber