Lichtsplitter. David Schnells Glasmalerei im Kontext moderner und zeitgenössischer Glaskunst

Lichtsplitter. David Schnells Glasmalerei im Kontext moderner und zeitgenössischer Glaskunst

Licht wurde in der europäischen Kultur seit jeher religiös und metaphysisch überhöht. Die biblische Schöpfungsgeschichte beginnt sogar damit: mit der Erschaffung des Lichts. Zugleich wurde es stets als Voraussetzung für Erkenntnis verstanden, nicht zuletzt im Zeitalter der Aufklärung, als die zentrale Metapher für geistige Erleuchtung durch die Vernunft. Schon seit dem frühen Mittelalter gelten gestaltete Glasfenster daher als wichtiges Medium für die materielle und künstlerische Umsetzung dieser Auffassungen. In Kathedralen, Kirchen, Synagogen, Moscheen oder anderen sakralen Gebäuden verbindet es architektonische Erfordernisse mit spirituellem Gehalt. Frühe und bekannte Beispiele sind die Pariser Sainte-Chapelle oder die Kathedrale von Chartres,

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David Schnell, Vert, Ausstellung in der Galerie Eigen + Art, Berlin, 7.9.-4.11.2017

David Schnell, Vert, Ausstellung in der Galerie Eigen + Art, Berlin, 7.9.-4.11.2017

„Vert“, der Titel der aktuellen Ausstellung, entspringt nicht etwa dem Gebiet des Künstlerisch-Imaginären, als Verweis auf das Grüne in Anspielung auf die Landschaft, das mit dem Interieur von David Schnell favorisierte Sujet. Nein, „vert“ ist ein ganz profaner Ausdruck aus dem Bereich der Extremsportarten: Er bezeichnet die herausfordernden Varianten etwa des Skateboard- oder BMX-Sports auf Half-Pipes, den halbrunden Rampen. Geschwindigkeit, Wagemut, Bewegungen – Assoziationen, die mit „vert“ in Verbindung gebracht werden können, aber die sich nicht unbedingt mit Malerei einstellen, einem eher langsam Medium, das zumeist Ruhe und Kontemplation beim Produzenten ebenso wie beim Rezipienten einfordert. Und

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