Good Vibrations? Anmerkungen zu Carlfriedrich Claus‘ Eulenspiegel-Reflex, 1964–1965

Good Vibrations? Anmerkungen zu Carlfriedrich Claus‘ Eulenspiegel-Reflex, 1964–1965

PDF Literatur Anmerkungen Carlfriedrich Claus gehört auf künstlerischem und intellektuellem Gebiet zu den großen Solitären der Nachkriegszeit in Ostdeutschland, als individuelle Künstlerpersönlichkeit jenseits des Mainstreams und fern der staatlichen Kulturpolitik. Sucht man nach ihm in den einschlägigen Übersichtswerken zur Kunst in Deutschland oder in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg, ist es zumeist vergebens. Bei Carlfriedrich Claus, künstlerisch und intellektuell ein Autodidakt und mit der Welt durch Korrespondenzen verbunden, führte die Zurückgezogenheit seiner Existenz in der Peripherie der DDR dazu, dass er zeitlebens ein Nischendasein fristete und bis heute nicht von einem größeren Publikum wahrgenommen wird. Claus war

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Henrike Naumann, DDR Noir. Schichtwechsel

Henrike Naumann, DDR Noir. Schichtwechsel

Max-Pechstein-Preis, Zwickau 2019 Der Titel von Henrike Naumanns Rauminstallation DDR Noir. Schichtwechsel referiert auf den Film noir, mit dem vornehmlich die amerikanischen Kriminalfilme der 1940er und 1950er Jahre bezeichnet wurden, geprägt durch eine desillusionierte Weltsicht und deprimierte, verbitterte Typen, viel Schatten, starke Schwarz-Weiß-Kontraste und häufige Rückblenden. Verbunden mit der DDR, stellt sich bei mir eine Kette an Assoziationen ein: düstere Landschaften, vom Tagebau erodiert, graue und giftige Luft, verschmierte und dreckige Gesichter von Bergwerksarbeitern, Familiendramen und Enge. (Bilder, die sich durchaus auch mit bestimmten Regionen Westdeutschlands wie dem Ruhrgebiet einstellen könnten.) Ein solcher Rückblick auf die DDR

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