Manaf Halbouni. Nowhere is Home, Museum der bildenden Künste Leipzig, 4.4.-26.6.2016

Vom 4. April bis 26. Juni 2016 gewährt das Museum der bildenden Künste Leipzig zwei ‚Fluchtautos‘ des in Dresden lebenden Künstlers Manaf Halbouni Aufnahme. Halbouni entwickelte die Idee der künstlerischen Adaption von Fluchtautos in Reaktion auf die Pegida-Demonstrationen Anfang des Jahres 2015 (Sachse auf der Flucht). Bereits im Jahr 2014 hatte er mit der Arbeit Entwurzelt dem Gefühl der Zerrissenheit und Entwurzelung durch ein mit Hausrat bepacktes, aber nicht mehr fahrtüchtiges Fahrzeug Ausdruck verliehen. Bei Sachse auf der Flucht parkte der deutsch-syrische Künstler am Versammlungsort der Pegida-Demonstranten einen dunklen Mercedes, auf dessen Dachgepäckträger „klischeehafte Habseligkeiten“ (Halbouni) wie

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Werkkommentare zu Delacroix

Eugène Delacroix Tod der Ophelia 1838 ÖL auf Leinwand, 38,1 x 45,9 cm Bez. u. l.: Eug. Delacroix Bayerische Staatsgemäldesammlungen München, Neue Pinakothek Inv.-Nr.: 12764   Abb. ##: Paul Delaroche, La Jeune Martyre, 1854–1855, Öl auf Leinwand, 170,5 x 148 cm, Paris, Musée du Louvre, Département des Peintures   Die literarische Vorlage des Ölgemäldes Der Tod der Ophelia von Eugène Delacroix entstammt William Shakespeares (1564–1616) Drama Hamlet von 1602. Eugène Delacroix greift die siebte Szene aus dem vierten Aufzug heraus, in dem Königin Gertrud, Hamlets Mutter, dem dänischen König Claudius und ihrem Bruder Laerte von Ophelias Ertrinken

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Beiträge zur Website Alfred Flechtheim – Kunsthändler der Avantgarde

Beiträge zur Website Alfred Flechtheim – Kunsthändler der Avantgarde

 Alfred Flechtheim – Kunsthändler der Avantgarde 15 deutsche Museen präsentieren 2013–2014 ein gemeinsames Web- und Ausstellungsprojekt zum Leben und Schaffen des Kunsthändlers Alfred Flechtheim, einem der bedeutendsten Protagonisten der Kunstszene im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. Es werden Kunstwerke gezeigt, die durch ihre Herkunft in Verbindung mit den Galerien von Alfred Flechtheim stehen. Das Museum der bildenden Künste Leipzig beteiligt sich an dem Projekt mit sechs zwischen 1926 und 1930 von der Galerie Flechtheim erworbenen Werken: Hermann Hallers Tänzerinnen (1913) und Mädchenbüste (Chichio) (1920), Aristide Maillols Mädchen mit Krabbe (um 1926), Edvard Munchs Bildnis des Malers Dornberger

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Werkkommentar Piat-Joseph Sauvage (1744–1818), Napoleon Bonaparte als Erster Konsul, um 1802

Werkkommentar zu Piat-Joseph Sauvage (1744–1818), Napoleon Bonaparte als Erster Konsul, um 1802, Öl auf Leinwand, 69 x 58,5 cm, Museum der bildenden Künste Leipzig, G 180, in Helden nach Maß. 200 Jahre Völkerschlacht bei Leipzig, Ausst.-Kat. Stadtgeschichtliches Museum Leipzig 4.9.2013-5.1.2014, hrsg. von Volker Rodekamp, Leipzig 2013, ISBN: 978-3-910034-18-1   Der aus dem heute belgischen Tournai stammende Maler Piat-Joseph Sauvage erhielt seine künstlerische Ausbildung an der Akademie in Antwerpen und ging nach einer kurzen Tätigkeit für den Hof der Österreichischen Niederlande in Brüssel nach Paris. Seit 1774 nur Mitglied der Académie de Sain-Luc, wird er 1776 zuerst Mitglied

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Das Museum der bildenden Künste Leipzig 1945–1955, Vortrag auf der Tagung So fing man einfach an, ohne viele Worte Ausstellungswesen und Sammlungspolitik in den ersten Jahren nach dem 2. Weltkrieg Museum Ludwig, Köln, 9.-10. November 2012

Das Museum der bildenden Künste Leipzig 1945–1955, Vortrag auf der Tagung So fing man einfach an, ohne viele Worte Ausstellungswesen und Sammlungspolitik in den ersten Jahren nach dem 2. Weltkrieg Museum Ludwig, Köln, 9.-10. November 2012

Intro Sehr verehrte Damen und Herren, sehr geehrter Herr Kaiser, liebe Julia, sehr geehrter Herr Prinzing, haben Sie vielen Dank für die Einladung zu der Tagung und die freundliche Einführung. Ich muß zugeben, daß ich anfangs ein wenig gezögert habe, die Einladung zu einem Kurzvortrag über das Museum der bildenden Künste Leipzig bei dieser Tagung anzunehmen, da der Schwerpunkt der Tagung auf der Moderne liegt. Und Leipzig ist keine Stadt der Moderne, das Museum nicht für seine Sammlung moderner Kunst bekannt, höchstens ‚der anderen Moderne’, wie es auf einer Tagung zur DDR-Kunst in Weimar vor einem Monat

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Rezension von Eva Kernbauer: Der Platz des Publikums. Modelle für Kunstöffentlichkeit im 18. Jahrhundert, Köln / Weimar / Wien: Böhlau 2011

Frédéric Bußmann, “Rezension von: Eva Kernbauer, Der Platz des Publikums. Modelle für Kunstöffentlichkeit im 18. Jahrhundert, Köln / Weimar / Wien: Böhlau 2011″, in: sehepunkte 12 (2012), Nr. 9 [15.09.2012], URL: http://www.sehepunkte.de /2012/09/20148.html Im Zentrum der 2011 publizierten Dissertation von Eva Kernbauer stehen die verschiedenen “Modelle für Kunstöffentlichkeit im 18. Jahrhundert” in Frankreich und England. Dabei konzentriert sie sich allein auf Texte zum Ausstellungspublikum, um eine Alternative zu dem in der soziologischen und historischen Forschung kontrovers diskutierten Begriff der ‘Öffentlichkeit’ anzubieten. Sie geht von der Feststellung aus, dass das Publikum als “Schlüsselbegriff” (7) nicht nur eine rezeptionsgeschichtliche

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Leben mit Pop!

Leben mit Pop!

„I am for an art that is political-erotical-mystical, that does something other than sit on its ass in a museum.” (Claes Oldenburg, 1961) Einführung: Leben mit Pop! Pop hat stärker als jede andere kulturelle Entwicklung im 20. Jahrhundert das Lebensgefühl einer ganzen Generation geprägt. Pop war westlich, jung und lebensbejahend. Pop versprach aber nicht nur ein neues Lebensgefühl, sondern war ein Aufbrechen des kulturellen und in der Folge auch gesellschaftlichen Selbstverständnisses der Nachkriegszeit. Pop überschritt Grenzen, die des guten Geschmacks ebenso wie die der künstlerischen Tradition. Pop wirkt in seinem ästhetischen Wertewandel bis heute nach. Mit Druckgrafiken

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Prince de Conti

Prince de Conti

Hocharistokratischer Habitus und parlamentarisch-adelige Opposition, Standesdenken und Strategien des Sammelns, Kunsthandel und Geschmacksgeschichte in Zeiten der Aufklärung werden in diesem Buch vor dem Hintergrund der Sozial- und Kulturgeschichte des Adels im Paris des ausgehenden Ancien Régime vorgestellt und untersucht. Die umfangreichen Kunstsammlungen des Prince de Conti (1717–1776) standen mit den größten Kollektionen im Paris des ausgehenden 18. Jahrhunderts in Konkurrenz, blieben aber bis heute weitgehend unbekannt. Das Buch stellt zum ersten Mal den Sammler als Prinzen von Geblüt und zugleich Kopf der hochadeligen Opposition zum König vor. Es führt ein in die Politik und Kultur der Ära

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Zur Ausstellung „Ludwig in Leipzig IV. Kunst der 80er in der DDR“, in Karl-Siegbert Rehberg / Paul Kaiser (Hgg.): Bilderstreit und Gesellschaftsumbruch. Die Debatten um die Kunst aus der DDR im Prozess der deutschen Wiedervereinigung, Berlin / Kassel: B&S Siebenhaar 2013

erschienen in: Karl-Siegbert Rehberg / Paul Kaiser (Hgg.): Bilderstreit und Gesellschaftsumbruch. Die Debatten um die Kunst aus der DDR im Prozess der deutschen Wiedervereinigung, Berlin / Kassel: B&S Siebenhaar 2013, 570 S., zahlr. Abb., ISBN 978-3-936962-33-8   Statement zu Ludwig in Leipzig IV. Kunst der 80er in der DDR   Zu Anfang des Jahres 2010 begann das Museum der bildenden Künste Leipzig mit der Ausstellungsreihe Ludwig in Leipzig. Vorausgegangen war eine umfassende Dauerleihgabe durch die Peter und Irene Ludwig-Stiftung im Jahr 2009 anläßlich der Ausstellung 60 – 40 – 20 zur Leipziger Kunst nach 1945. Die über

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“Zerstörung”, in Ausst.-Kat. Natur 3D

„Ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und das Gute schafft“, läßt Goethe Mephistopheles seinen Kampf gegen das Gute und Göttliche im Faust verkünden, „Ich bin der Geist, der stets verneint! Und das mit Recht; denn alles, was entsteht, ist wert, daß es zugrunde geht; drum besser wär’s, daß nichts entstünde. So ist denn alles, was ihr Sünde, Zerstörung, kurz das Böse nennt, mein eigentliches Element.“  1808 erschienen, mitten in den napoleonischen Kriegen nach den zerstörerischen Wirren der Revolution, interpretiert Goethe im Faust den Kampf von Gute und Böse als Kräftemessen von Zerstörung und

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