Notizen zu Friedrich Schreiber-Weigands Ausstellungspolitik im Netzwerk der deutschen Museumslandschaft in der Weimarer Republik

Notizen zu Friedrich Schreiber-Weigands Ausstellungspolitik im Netzwerk der deutschen Museumslandschaft in der Weimarer Republik

Infolge der Museumsreformbewegung erfuhren die Museen in Deutschland einen wichtigen Professionalisierungs- und Internationalisierungsschub wie in keinem anderen Land in Europa.[1] Seit dem späten 19. Jahrhundert spielten Museen und einige Museumsdirektoren, etwa durch Hugo von Tschudi in Berlin und München, Alfred Lichtwark in Hamburg oder etwas später auch Gustav Pauli in Bremen und Hamburg,[2] eine wichtige Rolle für die Verbreitung der Moderne und die Entwicklung der Museen als gesellschaftlich relevante Orte der ästhetischen Bildung. Neben der Auswahl von Werken für Ausstellung und Ankäufe – erinnert sei an die Kontroversen, die Tschudi in Berlin durchstehen musste, als er impressionistische

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M+M. Fan der Menschheit

M+M. Fan der Menschheit

Vorwort zum Katalaog M+M. Fan der Menschheit, Kunstsammlungen Chemnitz 2019 „Fan der Menschheit“ oder, wie es im Englischen noch eingängiger heißt, „Fan of Man“ ist der Titel der Ausstellung des Künstlerduos M+M in den Kunstsammlungen Chemnitz. Der Titel ist ein Zitat: In der aktueller Zweikanal-Videoarbeit des Duos, Der 8. Tag, bekennen sich Teufel und Gott gleichzeitig dazu, ein solcher Fan zu sein. Es ist also auch der Teufel, der sich zum Freund der Menschen erklärt („Ich bin Humanist, vielleicht der letzte Humanist“). Denn er weiß die Schwäche der Menschen auf seiner Seite, aufseiten von Zerstörung und Vernichtung,

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Lichtsplitter. David Schnells Glasmalerei im Kontext moderner und zeitgenössischer Glaskunst

Lichtsplitter. David Schnells Glasmalerei im Kontext moderner und zeitgenössischer Glaskunst

Licht wurde in der europäischen Kultur seit jeher religiös und metaphysisch überhöht. Die biblische Schöpfungsgeschichte beginnt sogar damit: mit der Erschaffung des Lichts. Zugleich wurde es stets als Voraussetzung für Erkenntnis verstanden, nicht zuletzt im Zeitalter der Aufklärung, als die zentrale Metapher für geistige Erleuchtung durch die Vernunft. Schon seit dem frühen Mittelalter gelten gestaltete Glasfenster daher als wichtiges Medium für die materielle und künstlerische Umsetzung dieser Auffassungen. In Kathedralen, Kirchen, Synagogen, Moscheen oder anderen sakralen Gebäuden verbindet es architektonische Erfordernisse mit spirituellem Gehalt. Frühe und bekannte Beispiele sind die Pariser Sainte-Chapelle oder die Kathedrale von Chartres,

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